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Effi Briest: Analyse des Gesprächs von Instetten mit Wüllersdorf

Dissertation : Effi Briest: Analyse des Gesprächs von Instetten mit Wüllersdorf. Recherche parmi 298 000+ dissertations

Par   •  5 Mars 2019  •  Dissertation  •  840 Mots (4 Pages)  •  7 077 Vues

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Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane erschien im Jahr 1895. Orte der Handlung sind Berlin, Kessin (Pommern) und Hohen-Cremmen. Die gleichnamige, junge Protagonistin heiratet zu Beginn den Baron Instetten. Als sie einen Seitensprung mit dem Major Crampas hat und dieser davon erfährt verschlechtert sich ihre Lebenssituation dramatisch. Als von der Gesellschaft Verstoßene stirbt sie am Ende des Romans.

Der zu analysierende Textausschnitt soll zeigen wie krampfhaft sich Instetten an der Gesellschaft und ihren Werten festhält.

Zuerst tritt Wüllersdorf, ein Kollege Instettens in Kessin ein. Der Baron berichtet über das bevorstehende Duell mit Crampas und fragt Wüllersdorf, ob er ihm als Sekundant zur Seite stehe. Durch die Frage Wüllersdorfs, ob solch eine gewaltsame Auseinandersetzung denn wirklich vonnöten sei, diskutieren beide über die Sinnhaftigkeit des Duells. Der Dialog endet damit, dass Wüllersdorf einwilligt Instettens Sekundant zu sein.

Im Folgenden werde ich besonders eingehen auf die Gesellschaft nach Instetten, auf seine Gesellschaftsbezogenheit und inwiefern ein Duell aus persönlichen Gründen obsolet wär.

Die Überflüssigkeit des Duells wird u. a. verdeutlicht, indem die von Instetten angesprochene „Verjährungstheorie“ (S. 268 Z. 7) von ihm selbst erkannt wird und als mögliche Rechtfertigung für das Verwerfen des Duells herangezogen wird. Dieses Gegenargument wird sogar durch ihn aufgewertet „so kann ich zunächst nichts anderes finden als die Jahre“ (S. 269 Z. 5 f.). Er fühlt sich Effi gegenüber sogar „zum Verzeihen geneigt“ (S. 269 Z. 15), da er sie ohne irgendein Gefühl von „Hass oder […] Rache“ liebt (S. 269 Z. 4 f.). Wüllersdorf unterstützt diese Einstellung zu Effi (Vgl. S. 269 Z. 16 f.).

Nach Wüllersdorf wird sich der Baron zudem nicht glücklicher danach fühlen. Im Gegenteil „Ihre Lage ist furchtbar, und Ihr Lebensglück ist hin. Aber wenn Sie den Liebhaber totschießen, ist Ihr Lebensglück sozusagen doppelt hin“ (S. 268. Z. 20 ff.). Diese Aussage zeigt auch durch die vielen negativ konnotierten Wörter „furchtbar“, Lebensglück ist ([doppelt]) hin“, „totschießen“ wie abgeneigt der Kollege Instettens eigentlich ist, als sein Sekundant zu agieren. Auch das könnte also dem Duellanten zu denken geben. Instetten zeigt seine Unsicherheit, nachdem er gefragt wird, ob er denn das Duell aus sich und aus eigenen Beweggründen heraus bestreite mit der Antwort „Ich weiß es nicht“ (S. 269 Z. 28).

„Weil es trotzdem sein muss“ (S. 269. Z. 24). So begründet Instetten nun sein Vorhaben. Seine Auffassung von Gesellschaft „man gehört einem Ganzen an, und auf das Ganze haben wir beständig Rücksicht zu nehmen,“ hindert ihn daran, ein Duell mit Crampas auszuschließen (Vgl. S. 269 Z. 25 – S.270 Z. 13). So rechtfertigt er sein Handeln auch vor dem Ministerialrat, unter dessen Druck er außerdem leidet „Ich störe niemand gern in seiner Abendruhe, am wenigsten einen geplagten Ministerialrat“ (S. 269 Z. 1). Zudem gilt dieser Beamte als ein „Mitwisser“ (S. 270. Z. 32), weshalb Instettens Ankündigung irreversibel ist, obwohl Wüllersdorf ihm sogar Stillschweigen über die Auseinandersetzung schwört.

Der Baron empfindet also einen gewissen Druck, aber auch ein äußerstes Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft und ist bereit

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