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Thèse : Pauvreté

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Par   •  21 Décembre 2012  •  1 329 Mots (6 Pages)  •  1 037 Vues

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These 2: Armut liegt im Auge des Betrachters. Jede Definition von Armut beinhaltet letztendlich eine politisch-normative Grundentscheidung.

Diese These wirft das Werturteilsproblem von der Bestimmung und Messung von Armut auf. Je nachdem welche gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen, religiösen, usw. Werte und Normen die Methode zur Bestimmung und Messung von Armut prägen, sehen die Ergebnisse von der Armutssituation anders aus. So Hanesch (2001), hat die Wahl des Armutsbegriffs, wie das Verfahren zur Messung von Armut, große Auswirkungen auf die ermittelte Armut und die zu ergreifende Armutspolitik.

Ein Beispiel hierfür stellt der Begriff der absoluten Armut dar, als eine Deprivation von Grundbedürfnissen, welche für die Bestimmung von Armut in Drittweltländern geläufig benutzt wird. Im Gegensatz zum europäischen Kontext wo er eher abgelehnt wird. Hier hat man sich auf einen relativen Armutsbegriff geeinigt (Urbé, 2011). Armut wird mit dem Begriff der relativen Armut eher als ein relatives Phänomen beschrieben, das je nach Land andere Grenzwerte hat.

Seit dem EU-Gipfel von Laeken (Belgien) im Jahr 2001 wird Armut für Europa folgendermaßen definiert: „In einem EU-Land gilt derjenige als armutsgefährdet, der weniger als 60% des Median- Einkommens hat.“ (Wagner, 2011, p. 63).

Es wäre auch Unsinn, in Wohlfahrtstaaten wie Luxemburg, wo man davon ausgeht das die Existenz ihrer Bevölkerung durch Erwerbstätigkeit oder soziale Transfers gewährleistet wird (Wohlfahrtsstaat), sich an einem Armutsbegriff zu orientieren, der als Grenze für Armut das Existenzminimum festlegt, denn Armut würde unter einem solchen Verständnis kaum noch vorkommen. So operiert Luxemburg mit dem Begriff der relativen monetären Armut, welcher sich an gesellschaftlichen Mindeststandards orientiert und erlaubt die Situation von Menschen in Armut mit den Lebensstandards des Landes zu vergleichen. So wird Armut in Luxemburg als eine sozio-ökonomische Ungleichheit unter der Bevölkerung konzeptualisiert. So die These, wird Armut in Luxemburg unter dem Blick eines Wohlfahrtstaates bestimmt und gemessen, der jedem Mensch ein Leben in Würde garantieren soll.

Jedoch wird dieses Verständnis von Armut oft mit einer Unterversorgung von materiellen Ressourcen gekoppelt und hat als statistischen Indikator das Lohneinkommen oder/und staatliche gewährleistete Hilfe (z.B. RMG Bezieher), so dass der Blick auf Armut als Tunnelblick bezeichnen werden kann.

„In der Regel wird Armut als eine Unterausstattung mit ökonomischen Ressourcen definiert, wobei zumeist auf Einkommen als einzige ökonomische Ressource abgestellt wird, während die Einbeziehung weiterer Ressourcen von Personen und Haushalten dagegen in der Regel unterbleibt.“ (Hanesch., 2001)

Hanesch beschreibt in seinem Beitrag „Armut und Armutspolitik“ den Ansatz der monetären Armut als den am häufigsten benutzten Ansatz zur Bestimmung von Armut.

Schaut man sich die in Luxemburg, von der Statec oder CEPS Instead, durchgeführten Studien zur Armut an, so stellt man fest, das Armut in Luxemburg mit denen von Leisering als ältere Armutsforschungsmethode beschrieben, operiert. Für Luxemburg sind die dominierenden Methoden zu Bestimmung und Messung von Armut, die der soziologischen Ungleichheitsforschung (Einkommensarmut), der konventionellen Sozialpolitikforschung (Hilfeleistungsbezug) und der Randgruppenforschung (Arbeitslose, Alleinerzieher, Obdachlose) (Leisering, 2008, p. 123). So lässt sich daraus schließen, dass Luxemburg eine statische Perspektive von Armut vertritt. Das Einkommen wird überwiegend in verschiedenen Verhältnissen zur Armut, als Hauptindikator für die Lebenslage der luxemburgischen Gesellschaft benutzt.

Aber was bedeutet es, Armut anhand vom Einkommen zu messen?

Wird Armut rein aus einer ökonomischen Sicht betrachtet, so Samuelson & Nordhaus (1998), ist Armut ein Zustand, in dem Menschen (Gruppen) unzureichende Einkommen beziehen (aus Brodbeck, 2005).

Armut und Reichtum werden so zu beiden Seiten einer Medaille, wo die eine nur auf Grund der anderen bestimmt werden kann und Reichtum mit Einkommen gleichgesetzt wird.

Reduziert man Armut in ihrer Messung auf den Begriff der monetären Armut, so wird sie zu einem Lebenslagenzustand, der nur durch Erwerbstätigkeit zu bekämpfen ist und die sich als Ziel, den Reichtum setzt. Für Sozialpolitik bedeutet dies, dass Kompensationssysteme aufgestellt werden sollen, die kurzfristig den Mangel an Geld zum Teil beheben sollen, aber im Kern für eine Politik der Aktivierung plädieren sollen. Luxemburg ist, trotz Steigerung der „Working poor“- Bevölkerung, auch von der Idee geprägt, dass Erwerbsarbeit Armut beseitigt, und es ist nicht selten, dass in Statistiken auf die Korrelation zwischen Erwerbstätigkeit, Einkommen und Armut pointiert wird.

Dies führt auch in diesem Fall zur Expansion der aktivierenden Sozialpolitik.

Ein

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