Kritik Frantz

Kritik Frantz

In einem Krieg gibt es fast immer ein Gewinner und ein Verlierer. Was wir zu schnell vergessen, ist der Schmerz der Familien auf beiden Seiten. Wir sind Franzosen und sind seit unserem frühen Alter von Filmen über den ersten Weltkrieg zwangsernährt. Im Allgemeinen sind die Deutschen die Bösen und die Franzosen die Netten. Punkt. Der Film von François Ozon entschließt sich aber eine andere Seite der Geschichte zu erzählen. Dieses Mal ist es ein Franzose, Adrien, der von Pierre Niney interpretiert wird, der das Risiko nimmt, die deutsche Grenze gleich nach dem Krieg in 1919 zu überqueren. Er geht auf die Suche nach seinen deutschen Freund : Frantz. Er lernt dort die Eltern von Frantz kennen, die von dem Tod ihres Sohnes tief verletzt sind. Sie sind wie die Franzosen und die Anderen auch, auf der Suche von Schuldigen in dem Verlust von geliebten Menschen und hassen tatsächlich ihre Peiniger.

In dieser deutschen Familie trifft Adrien Anna, die Braut von Frantz. Sie ist eine Waise, aber seine Schwiegereltern lieben sie, wie ihre eigene Tochter. Diese beiden Wesen werden trotz aller Ereignissen wegen eines schweren Geheimnis verbunden sein.  Hier stellt François Ozon den Zuschauern Fragen über die Wahrheit und die Lügen; wie zum Beispiel das Schuldgefühl geliebte Menschen anzulügen sogar für das lobenswerte Grund, das Andere zu schützen. Ist es dann besser transparent zu sein und den Andere beleidigen oder ist es besser zu lügen, um ihn zu bewahren? Das ist das ständige Dilemma an dem die beiden Hauptfigur während des Films konfrontiert sind. Das Schwarz-weiß Film wird mit Farbe dargestellt wenn die Hoffnung wieder schöpft. Die Frage „Wie kann man glücklich sein und weiterleben, wenn das Tod trifft und man überlebt?“ bleibt also. Der Franzose und der Deutsche werden diese Problematik sehr unterschiedlich behandeln. Die beiden haben aber die Perspektive sich von einem Schmerz zu befreien. Adrien sühnt sich mit Schlägen der Selbstbestrafung. Anna kann nur weg von seinen „Eltern“ gehen, um sich dem Gewicht der Lüge zu unterziehen.

Es gäbe tausend Dinge an diesem Film voller Geheimnissen und Mehrdeutigkeit zu sagen und zu interpretieren. Die beiden jungen Schauspieler sind brillant und reif. Die Entladung von Emotionen auf die Zuschauer ist so mächtig, dass die erneute Infragestellung unvermeidlich ist. Wir fragen uns also, was wir an ihre Stelle gemacht hätten: sich rächen oder sich schuldig fühlen ?

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